Thomas Berglund fährt das gefährlichste Rennen der Welt

Im Januar 2013 fiel erstmals in Peru der Startschuss für die legendäre Dakar Rallye, deren Strecke über die Anden in Argentinien führt und schließlich in Chile endet. Die Rallye hat in den letzten 34 Jahren mehrere Todesopfer gefordert und ist dafür bekannt, dass die Strecke eine größere Herausforderung darstellt als die Konkurrenz.

Der Schwede Thomas Berglund, der zum fünften Mal in der Motorradklasse teilnimmt, hatte es sich zum Ziel gesetzt, sich auf der 8000 km langen Strecke als einer der zehn besten Fahrer zu platzieren. Bolted sprach kurz vor der Rallye mit Berglund.

Warum gilt die Dakar Rallye als so gefährlich?

„Wir legen über den Zeitraum von zwei Wochen im extremsten Offroad-Terrain der Welt täglich bis zu 900 km zurück. Bei Temperaturen von bis zu 50 °C durchqueren wir Wüsten mit gigantischen Sanddünen und Kamelgras sowie bergige Gebiete mit spitzen, lockeren Felsbrocken. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer muss aufgrund von Verletzungen oder mechanischen Problemen aufgeben.

Was ist die größte mechanische Herausforderung?

„Es können die unterschiedlichsten Probleme auftauchen. Letztes Jahr begann das Benzin in meinem Tank zu kochen und das Motorrad wollte einfach nicht laufen. Aber das größte Problem sind die Vibrationen. Ein Motorrad, mit dem man die Dakar Rallye fährt, muss mit einer Menge zusätzlicher Ausrüstung versehen werden, die am Chassis montiert wird. Am wichtigsten ist die Navigationssäule im vorderen Teil des Motorrads, die das Roadbook, GPS, Kompass, doppelte Tageszähler, Antennen und andere Elektronik enthält. Die Navigationssäule wiegt 8 kg und wird am Lenkkopf des Motorrads montiert, der nur eine sehr kleine Montagefläche bietet. Es kommt häufig vor, dass sich die Schrauben aufgrund der extremen Vibrationen lockern und die gesamte Navigationssäule abfällt. Dies passierte mir 2011 und 2012 löste sich der gesamte Lenker zweimal.“

Ist es nicht möglich, die Schrauben während des Rennens nachzuziehen?

„Der gründliche Check wird von meinem Team während der nächtlichen Pause durchgeführt. Während der Fahrt durch die Wüste bin ich alleine und habe nur ein paar Werkzeuge für Notreparaturen dabei. Ich nehme keine zusätzlichen Sicherungsscheiben mit, außerdem kostet das Nachziehen der Schrauben zu viel Zeit. Da ich täglich bis zu 12 Stunden unterwegs bin, muss ich mich darauf verlassen können, dass sich die Schrauben nicht lockern.“

Haben Sie eine Lösung für das Problem gefunden?

„Für die 2013er Rallye habe ich sämtliche Schraubenverbindungen, mit denen die Zusatzausrüstung am Motorrad befestigt ist, mit Nord-Lock X-series Keilsicherungsfederscheiben gesichert. Ich habe mich für diese Scheiben entschieden, weil sie die höchste Sicherheit auf dem Markt bieten. Eine ihrer wichtigsten Stärken ist, dass sie die Schrauben auch auf weichen Materialien wie Aluminium und Kunststoff sichern, die die Tendenz haben, während des Rennens ihre Form zu verändern.”

Welches Ergebnis erwarten Sie?

„In den letzten Jahren habe ich davon geträumt, eine Dakar Rallye zu fahren, bei der einfach alles so funktioniert wie es soll. Die beiden größten Neuerungen für 2013 sind die neue Schraubensicherung und ein neues Tanksystem. Ich hoffe, dass mir hierdurch Probleme erspart bleiben und alles so läuft, wie es mir seit meiner Dakar Rallye 2007 erhoffe.”

Aktualisierung: Während der Bearbeitung des Magazins musste Berglund auf der 12. Etappe des Rennens aufgeben.

Keilsicherungsfederscheiben für Thomas Berglund

FAKTEN: THOMAS BERGLUND

Position: Zum fünften Mal bei der Dakar Rallye dabei.
Hintergrund: Ist seit der Grundausbildung Soldat bei der schwedischen Armee. Derzeit Hauptmann der Leibgarde, einem kombinierten Kavallerie-/Infanterieregiment, das für Ausbildung verantwortlich ist. Hält sich mit Amphibious Running fit, um für Dakar in Form zu bleiben.
Wohnhaft: Vallentuna, Schweden.