Windenergie aus neuen Tiefen

Heute, da sich die Welt zunehmend auf nachhaltigere Formen der Energiegewinnung konzentriert, sind Offshore-Windkraftanlagen schon fast ein alltäglicher Anblick.

Windenergie aus neuen Tiefen

Aber Standard-Windräder mit horizontaler Antriebsachse haben eine Reihe von Nachteilen; aufgrund ihres Funktionsprinzips und der Tatsache, dass sie fest im Meeresboden verankert werden müssen, sind Bau und Installation sehr teuer.

Das schwedische Unternehmen SeaTwirl verfolgt daher einen anderen Ansatz zur Erzeugung von Windkraft auf dem Meer, der eine einfachere Konstruktion, Installation und Wartung verspricht, was wiederum niedrigere Lebenszykluskosten und niedrigere Energiekosten bedeutet.

„Die SeaTwirl-Windturbine verfügt über eine einfache robuste Konstruktion mit nur wenigen beweglichen Teilen“, erläutert Gabriel Strängberg, Geschäftsführer von SeaTwirl. „Sie kann in tiefem Wasser mit guten Windbedingungen genutzt werden. SeaTwirl ist für den Einsatz auf hoher See konzipiert.“

Die SeaTwirl-Windturbine besitzt eine vertikale Achse, die an einer Unterwasserkonstruktion befestigt ist. Diese wird von der Schwerkraft nach unten gezogen und reicht bis tief unter die Wasseroberfläche. Die gesamte Konstruktion dreht sich dann als ein einziges Teil. Strängberg führt weiter aus: „Durch die vertikale Achse dreht sich die Windturbine unabhängig von der Windrichtung. Ein Windrad mit horizontaler Achse muss zum Wind hin ausgerichtet werden. Bei der SeaTwirl-Turbine ist ein solcher Giermechanismus nicht erforderlich.“

SeaTwirl AB wurde 2012 gegründet, seine Wurzeln reichen aber bis ins Jahr 2006 zurück, als sich Erfinder Daniel Ehrenberg die Frage stellte, wie Wasser als Gleitlager verwendet werden kann. Nach einigen Tests in kleinem Maßstab wurde 2011 der erste große Prototyp gebaut. Der zweite Prototyp, der sich im Meer vor dem westschwedischen Ort Lysekil befindet, nahm im Juli 2015 die Energieerzeugung auf.

Mit der Lieferung seiner Keilsicherungsscheiben und Superbolt Spannelemente hat Nord-Lock entscheidend zu den Sea-Twirl-Prototypen beigetragen.

Strängberg sagt: „Wir haben uns für die Superbolts entschieden, da sie es uns ermöglichen, problemlos eine hohe Vorspannung in den Verbindungen zu erzielen und die Montage zu vereinfachen.“

Weitere Prototypen werden derzeit getestet und eine kommerzielle Nutzung der SeaTwirl-Windturbinen ist um das Jahr 2021 vorgesehen. Frida Eriksson